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Sa, 04.02.2023 20:00 Uhr |
ECHOES - Barefoot to the Moon |
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ECHOES - Barefoot to the Moon
"Pink Floyds Meisterschüler", hat ein Musikkritiker sie genannt. Mehr als 300 Konzerte, darunter Festivals mit Jethro Tull, Joe Cocker, Manfred Mann, Asia ... die Echoes sind keine Tributeband, sie sind eine der erfolgreichsten. Sie spielen auf dem Niveau, das Pink Floyd vorgegeben hat, und sie inszenieren auf diesem Niveau: extrem aufwändig, ihre Live-Shows kennen keine Scheu vor dem Bombast - "es ist ein Spektakel", schrieb die SÜDDEUTSCHE. Jetzt aber ...
... gehen sie einen neuen Weg: Pink Floyd akustisch.
Geht sowas? Lässt sich die Musik von Pink Floyd, die von ausladenden Sound-Landschaften lebt, von verschachtelten Klangkaskaden und elektronischer Tiefendimension, lässt sich so eine Musik vom Strom nehmen? Auf dem Weg zur dark side of the moon ohne Verstärker, ohne Netz, ohne doppelten Boden? Was bleibt, wenn sich Bombast reduziert?
Es bleiben die Songs. Echoes führen sie - mit kleinem, auch ungewöhnlichem Besteck - auf ihre innere Struktur zurück. Vertraute Klänge wechseln kaum merklich ihre Farben, oder genauer: nicht die Farben wechseln, ihre Intensität wird eine andere, das Lichtspiel der Landschaft verändert sich, die Songs darin bewegen sich frei, und ihre Bewegung legt eine fragile Schönheit frei. Die Essenz von Pink Floyd.
Gefühlvoll inszeniert: keine Laser-Himmel, keine Boxengebirge, Reduktion statt Imposanz. Aus der gigantischen Materialschlacht - die floyd´sche Sportart bestand immer auch darin, die Anzahl der Waggons zu toppen, wenn die Band wieder auf Reisen ging: 30 Güterwaggons, 35, 40 ... - wird ein intimes Musiktheater, bespielt von Instrumenten aus echtem Holz und Blech, getragen von Esprit und großem Respekt vor dem originalen Werk.
Aber lassen wir es lieber die Presse sagen, Fachleute neigen nicht zur Euphorie, eher zum nüchternen Mäkeln, die ECLIPSE schrieb:
"It is simply a sensation."
Weiter:
"And word has got around what Echoes, the most famous and successful German Pink-Floyd tribute band, brings to the stage with their acoustic show "Barefoot To The Moon". So it´s no wonder that the performance on July 31st at the Clingenburg in Klingenberg am Main with over 700 spectators is completely sold out and an additional concert is scheduled for August 5th as part of the Clingenburg
Festival 2019.
The men around singer and guitarist Oliver Hartmann go solemnly to the point. Perhaps a nuance more than usual, because the ruins of the Clingenburg Castle built around 1100 and the surrounding countryside with its vineyards on the banks of the Main have a time-honoured charisma that fits wonderfully with an acoustic and - yes - festive interpretation of the equally time-honoured Artrock classics. The fact that the sun is slowly setting at the same time is the icing on the cake. So far, Echoes have only presented their acoustic show indoors. This evening is the first time "open air". And it works, because Echoes are a bank. The attention to detail, the sovereignty and the tongue-in-cheek humour are a real pleasure, especially for Pink Floyd fans. The translation of all the well-known songs into acoustic sounds is convincing. Strings take over the task of synths. Toys, everyday devices create effects. Here and there, extended gimmicks on the piano or saxophone surprise.
Compared to the setlist of the Bluray "Barefoot To The Moon" released in 2015, there is only one change, but it is quite a change: "Us And Them" was deleted and replaced by the monolithic 1971 "Echoes". And that´s not a five-minute excerpt, but all the trimmings. The audience absorbs the atmosphere, is captured by one highlight after the other, sometimes singing along unasked. Besides Nick Mason´s Saucerful Of Secrets, Echoes in this form and with this program are the ultimate in live performance of Pink Floyd songs."
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So, 05.02.2023 19:00 Uhr |
CAMILLE BERTAULT & DAVID HELBOCK |
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CAMILLE BERTAULT & DAVID HELBOCK
„Märchenhaft“ nennt ACT, wie diese beiden ihren gemeinsamen „Playground“ gefunden haben, das Märchen geht so: Er ein Junge aus dem Vorarlberg, sie wächst in Paris auf. Er lebt mit seinem Klavier unter 4831 Einwohnern, sie changiert zwischen Schauspielkunst und Jazzgesang. Ein Schloss rückt ins Bild, Gold Glanz Glück und dann, die Kamera flattert hinüber, ein Meeting, wie es Meetings gibt, alle dürfen sich was wünschen. Er wünscht sich sie und sie sich einen Trompeter, ziehen Wolken auf? kracht die Sonne in den Neckar? nichts davon, sie hören sich, sie entdecken, wie intuitiv sie zueinander passen, die Kamera zoomt eine blühende Wiese heran, das Spiel beginnt …
So geschehen. Er: einer der interessantesten Pianisten in Europa. Sie: Rising-Star des europäischen Jazzgesangs. Er: hat sein Jazzpiano auf die Gipfel der Kunst hinaufgespielt. Sie: ein Wunder an Stimme und Stimmtechnik. Er trägt ihre Stimme empor, sie brilliert, „beide lieben wir Egberto Gismonti, Hermeto Pascoal, Björk und Thelonious Monk“, sagen sie. Und Alexander Scriabins. Und die eigenen Stücke, die sie sich selber schreiben, wie Liebende es tun.
Weiter: Beide sind sie in ihren 30ern, beide kommen sie von der Klassik, beide haben sie sich in die Weiten der Musik verliebt und haben dort beide die gleichen Vorbilder gefunden in völlig verschiedenen Genres. Und sie beide leben in der Gnade, dass sie die Schönheiten, die andere geschaffen haben, in ihrem eigenen Stil erstrahlen lassen können wie in einem neuen Licht.
Das Album, dass sie auf diese Weise eingespielt haben Corona zum Trotz, hat ACT im Mai 2022 veröffentlicht, es ist, was der Albumtitel ankündigt, ein „Playground“: Der Blues spaziert daher, dort ein geheimnisvolles Fabelwesen, hier ein chansoneskes „Aide-moi“, ein melancholisches „Bizarre“, eine Spielwiese. Zunächst und zuerst für sie, ihre Stimme ist unfassbar begabt dafür, eine Melodie zu tragen wie ein Instrument sie trüge, sie kann dies auf artistische Weise und mit einer Geschwindigkeit, die jedes instrumentale Solo vergessen lässt - und kann es im nächsten Moment behutsam und sanft, französisch gehaucht.
Während er ihre Stimme über den Playground trägt, wie ein Engel sie tragen würde, der beflügelt ist wie Helbocks Grand Piano: Er dämpft die Saiten und spielt sie direkt, nutzt den Korpus für Perkussion und verfremdet den Klang mit einer Prise Elektronik, spielt achtsam und mit Weite und stellt auf seine Weise ein riesiges Orchester in den Raum, in dessen Mitte ihre Stimme.
Wenn sie beide im urban urtyp-Kubus stehen werden, dem 10 x 10 Meter weiten Raum, den wir eigens für diese beiden in die Weite der Christuskirche stellen werden, werden dort Klänge und Farben und Emotionen entstehen so nah, als könne man sie greifen. Das Glück des Jetzt: „Es geht nicht darum, Stärke oder Virtuosität zu zeigen“, sagt Camille Bertault, „es geht darum, die Wahrheit des Augenblicks auszudrücken.“
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Mo, 20.02.2023 19:00 Uhr |
BOHREN & DER CLUB OF GORE - urban urtyp edition |
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BOHREN & DER CLUB OF GORE - urban urtyp edition
Rosenmontag ohne Bohren ist wie Christuskirche ohne urban urtyp und wie Weihnachten ohne Nikolaus und wie - wir reden von Bohren - wie Cowboys ohne diesen einen Indianer mittendrin. Nach vier langen Jahren, in denen rosenmontags geschunkelt wurde, als würden die Leute von Viruswellen durchgeschüttelt, kehren Bohren und der Club of Gore zurück an den Ort, an dem am Rosenmontag gar nichts ist. Kein Geschunkel und Gewitzel, kein Karneval und kein Licht. Bohren kommen aus Köln, was ihre Musik alles nicht ist, füllt Bände.
Kein Jazz, kein Krach, kein meditatives Zeugs. Kein Drone und kein Ambient. Auch kein Keinjazz. Kein schnell, kein langsam, viel langsamer. „Langsamste Band der Welt“, schrieb SPEX einmal, aber woher wollten die das wissen, die SPEX erschien jeden Monat, für Bohren fällt sowas unter Hektik. Noir music? Könnte es treffen, alles, was dunkel ist, können sie perfekt. Detective Jazz? Klingt kongenial, nur was bedeutet es? Bohren ist Bohren, und Bohren am Rosenmontag in einer Kirche im Ruhrpott anstatt in Köln am Rhein ist kein alternativer Karneval, nicht einmal das, es ist einfach nur Keinkarneval. Keine 15 Gags pro Minute, stattdessen ein Ton. Irgendwann noch einer. Später vielleicht ein weiterer, nichts überstürzen, das soll urban sein?
Ein Konzert in der urban urtyp edition?
Nirgends besser als hier, urban ist immer dies und jenes, das Eine und sein Gegenteil, Keinkarneval an Karneval. Dass wir den Vorverkauf am 11.11. starten, reiner Zufall. Ebenso, dass Bohren und der Club of Gore eine der genialsten Bands der Jetztzeit sind, auch das reiner Zufall. Sie spielten so langsam, weil sie gar nicht schneller spielen könnten, erklären sie ihren Interviewern seit Jahren mit ernster Miene, es gäbe so viele Töne, sich da entscheiden zu müssen für diesen einen, ohne jenen anderen zu kränken … Und dann leuchten sie hinein in die Tiefenbedeutung ihrer Musik und tun dies just da, wo andere die Himmel anrufen und die Höllen beschwören, die Interventionen und Irritationen, die Ambitionen und Anliegen und all das, was sie antreibe da erzählt Christoph Clöser, „in meiner Nähe gibt es ein Reformhaus, da läuft den ganzen Tag lang Bohren & der Club of Gore, sieben Tage die Woche, das ist das Reformhaus Fischer in der Landmannstraße, die Besitzerin versorgt auch die umliegenden Eisdielen und Wäschereien mit unserer Musik …“
Groß. Bohren und der Club of Gore haben einfach begriffen, dass Musik nicht da entsteht, wo sie gespielt, sondern wo sie gehört wird, im eigenen Kopf. Genauer, sie entsteht da, wo sie live gehört wird in vielen Köpfen in der Wäscherei, der Punkkneipe, dem Jazzkeller, auf der Landmannstraß0e oder in der urban urtyp edition. Die vielen Tickets, die es am 11.11. gibt, werden schnell nicht viele bleiben.
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Fr, 10.03.2023 20:00 Uhr |
BRANDT BRAUER FRICK - Multi Faith Prayer Room |
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BRANDT BRAUER FRICK - Multi Faith Prayer Room
Klassische Musik, dachte man, sei zugeknöpft, alle Knöpfe perlmuttbelegt, das Leben durchlitten. Techno, dachte man weiter, sei schweißtreibend, die Körper entblößt, das Leben ein Rausch. Dann kamen BBF, seitdem ist Techno Klassik und die Klassik berauscht. Brandt Brauer Frick.
"Klingt wie eine Anwaltskanzlei", sagen sie selber. Und werfen sich in Anzüge, warum? "Aus unserer Affinität zu Kraftwerk", sagen sie, "musikalisch sind wir eigentlich genau das Gegenteil, aber vom Look her fanden wir sie ziemlich interessant, ihre übertriebene Ernsthaftigkeit."
Als drei sind klassisch vorgebildet, Paul Frick beispielsweise hat 8 Jahre Komposition studiert, 2008 legten sie als Gruppe los, „wir wollten unbedingt Tanzmusik machen“. Tanzmusik? Rave! Im Berghain, wo auch sonst, und da, alle Körper out of control, bogen sie der Techno-Gemeinde bei, was es mit diesem Körper auf sich hat, dem eigenen: dass er nicht nur dazu taugt, sich von Musik bewegen zu lassen, sondern ebenso, selber Musik zu machen. Dass sich Techno auf klassische Weise erzeugen lässt, indem man Instrumente spielt, die man höchstselbst beatmen und befühlen muss …
So geriet der körpergemachte Dancefloor-Sound von BBF ins Ohr der Welt, immer am Schnittpunkt von Electronic und Dance, Minimal und Techno. An diesem Schnittpunkt haben sie ihre eigene Bruderschaft geschlossen: "Bei so einem Namen wie BrandtBrauerFrick wussten wir alle, dass keiner so einfach aussteigen kann ..."
Daniel Brandt, Jan Brauer, Paul Frick. Heute eine Institution, zu der sind sie geworden, weil sie die eine entscheidende Idee verfolgen: „dass Menschen Musik spielen könnten wie Maschinen, aber doch die Seele von Instrumenten in sich tragen, die über Jahrhunderte entwickelt wurden".
Die Ahnen dieser Idee: Philip Glass, vor allem aber Steve Reich, die beiden Großmeister der Minimal Art. Daniel Brandt erzählt, wie sie „18 Musicians“ von Steve Reiche gehört haben, „wir waren alle dabei, als dieses Stück vom Ensemble Modern und Steve Reich in der Kölner Philharmonie live gespielt wurde, das war vor unserer allerersten Aufnahmesession. Diese Schnittstelle zwischen Minimal Music und elektronischer Tanzmusik war für uns von Beginn an wichtig. Und die Einflüsse aus der Neuen Musik, die Frage, wie man Instrumente anders einsetzt, um einen bestimmten, einen ungewöhnlichen Sound zu erreichen - das war immer entscheidend für uns."
Kurzer Blick in eine phantastische Karriere: Mit ihrem ersten Album „You Make Me Real“ machen BBF ihre Idee weltweit bekannt, von ihrem Video zu „Bob“ etwa - alle drei treten sie darin zugeknöpft auf bis obenhin - zeigte sich Kanye West schwer begeistert. Es folgen Live-Auftritte auf den wirklich großen Festivals wie Coachella und Mutek, und sie beginnen, ihre Musik für ein 10köpfiges Ensemble zu arrangieren mit Geigen und Harfe und Klavier - es bleibt noch immer Techno, klassisch inspiriert.
Sie experimentieren weiter, arbeiten sich an den Postpunk heran und ua mit Gudrun Gut zusammen, arbeiten sich in die Theater- und Medienwelt hinein, integrieren Kraut- und Wave-Elemente in ihre Musik, kehren 2019 mit „Echo“ - live bei urban urtyp in der Christuskirche! - in den Clubsound zurück. Und wenn man jetzt noch all die Solo- und anderen Projekte aufzählt, die sie verfolgen - Paul beispielsweise ist 2020 bei Tangerine Dream eingestiegen - , gewinnt man eine Vorstellung von dem, was alles sich aus einer einsamen Idee heraus entwickelt hat:
dass Maschinen - durch uns Menschen hindurch - beseelt werden können, weil Menschen - durch die Maschinen hindurch - eine Seele in sich entdecken, die sie mit anderen teilen können.
Dann kam Corona.
Und jetzt, eine Ewigkeit später, muss man sich schon lange zurück erinnern an eine Zeit, „in der es ein echtes Abenteuer war, in einen Club zu gehen, die verrücktesten Leute zu treffen und verrückte Live-Shows in verschwitzten, dunklen Räumen zu sehen“, sagt Jan. „Jeder hat es total genossen! Vielleicht ist es nie wirklich passiert, aber wir wollten unbedingt wieder Musik machen, die auf diesem besonderen Gefühl aufbaut."
Der Erfahrung, dass es etwas gibt, das alle einander verbindet, es ist das Rave-Gefühl. Der Rhythmus, der alle ergreift außer ein paar, die sich erbittert dagegen wehren. Und ausgerechnet diesen paar sollte Corona zum Triumph jetzt verholfen haben? Undenkbar:
"Schon vor der Pandemie haben wir uns gefragt: Wo können wir uns noch treffen, austauschen, zusammenleben, ´leben´? Welche Verbindungen sind in einer individualistischen Gesellschaft möglich? Wie muss eine Veranstaltung oder eine Situation beschaffen sein, damit jeder teilnehmen kann und respektiert wird? Wie kann Musik einen solchen Raum ermöglichen?“
Große Fragen. Anders aber wird der Club, der Konzertsaal, die Kirche, wird der Kulturbetrieb insgesamt nicht wieder auf die Beine zu bringen sein und die Beine nicht auf den Dancefloor: „Es gibt ein Vermächtnis an großen musikalischen Antworten", sagt BBF, "wir müssen immer weiter nach neuen Antworten suchen.“
"Step EP" wird im Herbst veröffentlicht, ihre Musik geht wieder dahin zurück, wo das Gefühl seinen Ursprung hatte, zurück in die Erfahrung des Clubs. Im Winter dann folgt ihr neues, ein konzeptionelles Album, sein Titel: "Multi Faith Prayer Room".
Wenn das nicht hierhergehört, Kanzel frei für BrandtBrauerFrick!
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Sa, 11.03.2023 20:00 Uhr |
CHORWERK RUHR | Brahms und Reger |
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CHORWERK RUHR | Brahms und Reger
JOHANNES BRAHMS (1833-1897)
Drei Motetten op. 110 für Chor a cappella
Marienlieder op. 22 für Chor a cappella
Nr. 1. Der englische Gruss
Nr. 4. Der Jäger
Nr. 6. Magdalena
Nr. 7. Marias Lob
MAX REGER (1873-1916)
Geistliche Gesänge op. 110 Nr. 1-3 (Motetten) für Chor a cappella
Mitwirkende
CHORWERK RUHR
Dirigent: ZOLTÁN PAD
Eine Produktion von CHORWERK RUHR, Christuskirche Bochum und dem Kulturbüro der Stadt Bochum zu dem 150. Geburtstag von Max Reger und dem 190. von Johannes Brahms
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Ein reines A-Capella-Konzertprogramm, ein rein geistliches, das zwei Spätromantiker ins Ohr ruft: MAX REGER, der von sich selbst sagte, er sei „katholisch bis in die Fingerspitzen“, wurde tatsächlich im protestantischen Leipzig geprägt, wo er von 1907 bis 1911 Komposition gelehrt hat. Seine Freundschaft mit dem Thomas-Kantor Karl Straube und seine enge Beziehung zu den Thomanern zeigt sich in den drei großen Motetten op. 110, die diesem Chor gewidmet sind. Zwischen 1909 und 1912 komponiert, bilden sie den Höhepunkt spätromantischer geistlicher A-Cappella-Musik.
Und stellen immensen Ansprüche an den Chor - vor allem in dessen Intonation, weil hier die Chromatik alles beherrscht. Die Spanne des Ausdrucksgehaltes, der dynamischen Steigerungen und der verschiedenen Kompositionsarten ist enorm. Mit diesem hohen Anspruch stehen Regers Motetten in der Tradition Bachscher Motettenkunst. Eine polyphone Anlage mit besonderem Gewicht der Fuge, auch der Doppelfuge, sind bestimmend - umso eindrucksvoller leuchtet dann aber der ebenso an Bach geschulte homophone Choral aus ihnen hervor. Der Schlusschoral der dritten Motette - die alle den Tod reflektieren, die Endlichkeit und also die Frage von Sinnlich- oder Sinnlosigkeit - ist ein Trostgesang von großer Schönheit. Reger selbst sagte, dass durch alle seine Werke der eine Choral durchklinge, „Wenn ich einmal soll scheiden ...“
JOHANNES BRAHMS: Seine letzten Chormusikwerke, die drei geistliche Motetten, tragen ebenfalls die Opuszahl 110. Komponiert im Jahre 1889, bilden sie formal eine geschlossene Dreiergruppe. Dabei rahmen zwei ausgedehntere doppelchörige eine kürzere vierstimmige Motette ein. Die Doppelchörigkeit verwendet Brahms besonders differenziert. Im Mittelteil der ersten Motette wechseln die vierstimmigen Chöre einander ab, zugleich aber auch homophone und polyphone Partien. Den Rahmen bilden zwei Psalmentexte. Diese sind jedoch sechsstimmig, beziehungsweise zum Schluss, sich steigernd, sogar achtstimmig-polyphon gesetzt. Die Mittelmotette verwendet den Text eines unbekannten Autors, „Ach, arme Welt, …“, und ist als geistliches Lied vierstimmig-choraliter komponiert. Am gewichtigsten ist die Schluss-Motette, in der Brahms den Text des aus dem 16. Jahrhundert stammenden Chorals „Wenn wir in höchsten Nöten sein“ vertont. Er komponiert jedoch gerade keine Choralbearbeitung, sondern verwendet stattdessen seine ganz eigene Melodik, wobei sich so gut wie alles aus den beiden anfänglichen Motiven ableitet.
Ergänzt werden diese Spätwerke durch Brahms‘ Erstlingswerke für Chor, seine Marienlieder op. 22. Brahms selber betont: „Die Gedichte sind alte schöne Volkslieder und die Musik etwa in der Weise der alten deutschen Kirchen- und Volkslieder“. Hier zeigt sich Brahms‘ lebenslange Wertschätzung des Volksliedes. Brahms bedient sich hier des Typus‘ des homophonen Kantionalsatzes mit betont archaischer Färbung und der Verwendung vieler Elemente der Alten Musik, jedoch gepaart mit romantischer Klanglichkeit.
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So, 19.03.2023 19:00 Uhr |
PYROLATOR |
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PYROLATOR
Hier kommt Kurt. Kurt Dahlke, Pyrolator, er kommt aus dem „Niemandsland“, so heißt sein 2022er Album, hinein in den urban urtyp Kubus. Kurt ist Pyrolator ist eine Legende ist Gründungsmitglied von DAF ist Keyboarder bei Fehlfarben und die eine Hälfte von Der Plan. Nur wieso „Pyrolator“?
Hat nichts mit Feuer zu tun, griech. pyros, er selber erklärt wie folgt: „Der Name ist spontan entstanden, als es bei unserem Label darum ging, Plattenläden mit unseren ersten Produkten zu beliefern …“ - ist also ein wenig her, aber auch nicht so lang, es fuhren schon Eisenbahnen - „und da stellte sich heraus, dass es besser ist einen Künstlernamen zu haben. Es erschien mir peinlich am Telefon zu sitzen und zu sagen: ‚Ich bin der Kurt und habe da eine neue Platte gemacht‘. Während ‚Da gibt es einen neuen Künstler auf unserem Label‘, sowas klingt irgendwie besser. Der Name ist mir dann von Moritz Rrr, mit dem ich bei Der Plan spielte, vorgeschlagen worden, und ich fand ihn gut.“
Wir auch. Wir haben Graecum und können Zahlen. Der Pyrolator, der nichts mit Feuer zu schaffen hat, spielt am 19.3.23 um 19 Uhr für 10 (2*5) € als urban urtyp #82, manche sagen #83 sein neues Album, das 43 Jahre nach seiner ersten Veröffentlichung, „Inland“ 1979, erschienen ist, heißt: 2-3-5-19-43-83-1979 … na?
Eine extreme Dichte an Primzahlen, wobei 2,3 und 5 zugleich Teil der Fibonacchi -Folge sind, das ist alles ungewöhnlich! Genau wie die Geschichte des Pyrolators, die tief in die Düsseldorfer Elektronik-Szene hinein ragt, der Mann war Gründungsmitglied von DAF, ist Keyboarder bei Fehlfarben und ist die eine Hälfte von Der Plan. Von ungezählten Kooperationen und Kollaborationen ganz abgesehen. In seiner langen Karriere hat er auf allen Kontinenten - allen bewohnten - Konzerte gegeben, seine Alben tragen deren Namen: „Inland“, „Ausland“, „Wunderland“, „Traumland“, „Neuland“ und jüngst das „Niemandsland“. Der ehemalige EMI-Manager Roel Kruize hat „Niemandsland“ zum Album des Jahres 2022 gewählt. Er selber sagt von sich, er kehre zurück.
Wohin? Zum Synthesizer in modularer Form, einem „hybriden System“, der Kombination aus einzelnen Synthesizer-Modulen plus Computer. Diese Rückwendung als technische Form hat einen inhaltlichen Sinn: „Inland“, wie gesagt 1979 entstanden, hatte Pyrolator als eine Art instrumentelles Protestalbum verstanden, als ein akustisches Aufbegehren in einer Zeit des deutschen Herbstes und atomarer Aufrüstung, ein Auflehnen gegen die Kriegsgeneration und deren Machtstrukturen, aber im selben Maße gegen die Weinerlichkeit der 68er und ihrer protestseligen Barden. Bis auf wenige Samples kam „Inland“ ohne Text aus, Form ist Inland genug.
Und jetzt, mehr als 40 Jahre später, wendet sich Pyrolator seinen Ursprüngen zu, nur ist es diesmal kein Protest, kein Aufbegehren, das er verhörbar macht, es ist längst 10 nach 12 und die Schlacht geschlagen. Punk hat gewonnen, no future ist der globale Punk, alle sind angekommen im Niemandsland, dem - wie gesagt, wir haben Graecum - utopia.
Andere nennen es Berlin, der Pyrolator lebt inzwischen dort, aus seiner Sicht ist das passabel, es ist die zweite Hauptstadt der Elektronischen Musik. Heimat von Tangerine Dream, Klaus Schulze und Conrad Schnitzler (mit dem Pyrolator posthum zusammengearbeitet hat, aber das ist eine andere Geschichte), Heimat von Ash Ra Tempel, Manuel Götsching und Harald Großkopf, von Robert Schroeder und Michael Hoenig, Mario Schönwälder und Bernd Kistenmacher, von UFO, Berghain und Tresor undsoweiter.
Hier Düsseldorf, dort Berlin, der Pyrolator arbeitet mit an der intergalaktischen Städtepartnerschaft, die urban urtyp stiftet zwischen hier Düsseldorf - Chogori haben im urban urtyp Kubus gespielt, Kreidler, Hans Joachim Roedelius, BAR, Stabil Elite uam - und dort Berlin: Billie Ray Martin ist urban urtyp, Cats & Breakkies, Jungstötter, Kid Be Kid, Brand Brauer Frick, Laura Carbone …
Von ihnen sind nicht alle so welt- und kontinenterfahren, wie Pyrolator es ist, nicht alle haben schon mal getan, was der mit DAF getan hat und Fehlfarben und mit Der Plan, nämlich den Ton ihrer Zeit verdichtet, aber es heißt eben auch kein anderer Kurt.
Musik aus Strom, dennoch nur 10 €.
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So, 26.03.2023 18:00 Uhr |
Kathy Kelly & Jay Alexander - UNTER EINEM HIMMEL TOURNEE 2023 |
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Kathy Kelly & Jay Alexander - UNTER EINEM HIMMEL TOURNEE 2023
„UNTER EINEM HIMMEL / JUST ONE SKY“ – TOUR 2022
Ab dem 06. Januar 2022 gehen Startenor Jay Alexander und Kathy Kelly, langjährige Produzentin und Frontfrau der Erfolgsband „The Kelly Family", mit ihrem ersten gemeinsamen Album „Unter einem Himmel / Just one sky“ auf Deutschlandtournee.
In ihrem Live-Programm präsentieren die beiden Ausnahmekünstler Songs ihres am 26. März 2021 erscheinenden Albums „Unter einem Himmel / Just one sky“ mit einem breitgefächerten musikalischen Spektrum, das von Welterfolgen, über klassisch instrumentierte Songs bis hin zu hymnenhaften Werken reicht.
Mit ihren unvergleichlich charismatischen Stimmen nehmen Jay Alexander und Kathy Kelly ihr Publikum auf eine ganz besondere musikalische Reise mit: Jeder Song bietet Gänsehautmomente, man spürt Jay Alexanders und Kathy Kellys Leidenschaft für jeden Titel ihres Albums, den sie mit ihren opulenten Stimmen in einen epochalen Konzertsaal par excellence verwandeln.
Kathy Kelly ist mit über 20 Millionen verkauften Tonträgern eine der erfolgreichsten Sängerinnen und wurde dafür bereits vielfach mit Gold- und Platinauszeichnungen geehrt. Den großen internationalen Erfolg von „The Kelly Family“ prägte sie maßgeblich als musikalischer Kopf und Produzentin der Band (darunter das Album „Over the Hump“, der meistverkaufte Longplayer aller Zeiten in Deutschland) mit.
Jay Alexander, 20 Jahre eine Hälfte des erfolgreichen Klassikpop-Duos „Marshall & Alexander“, zählt zu den charismatischsten Opernsängern unserer Zeit, der mit seiner einzigartigen Tenorstimme an vielen Opernhäusern und in Oratorien zu hören ist. Zwei seiner sieben Solo-Alben, „Geh aus, mein Herz“ und „Schön ist die Welt“, erreichten Platz 1 der deutschen Klassik-Charts und hielten sich dort mehrere Monate.
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Fr, 31.03.2023 20:00 Uhr |
CHARLOTTE BRANDI - Die Alptraum-Tour |
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CHARLOTTE BRANDI - Die Alptraum-Tour
Nein, kein Tippfehler, der Albtraum, den sie meint, ist in den Alpen entstanden, die Ex-Dortmunderin, Ex-Kölnerin und Jetzt-Berlinerin tritt einen Heimweg an nach vorn. „An das Angstland“ hieß ihr letztes Studioalbum, und jetzt eine Ode an den Alp- & Albtraum? Ist das Pop? Es ist grandios.
Wundersam verspielte Harmonien, rätselhaft schöne Melodien, die sie, als seien es Geheimnisse, in ihre Stimme taucht, sie flüstert und säuselt und flattert und kratzt, sie stürzt ab und schwingt sich auf, es ist Art-Pop von der allerschönsten Art, man ist sofort bereit, sich ihm sorglos hinzugeben. Und wird beiläufig beirrt, ein Beispiel:
„Ich will Geld, ich will Geld“ singt sie, ein gutgelaunter Roadmovie-Song, alles klingt arglos und fröhlich naiv wie ein fernes Echo von Gittes „Ich will ‚nen Cowboy“ oder wie eine feinfühlige Persiflage auf „Ich will Spaß“ von Markus, und dann zerfliegt alles Naive gleich mit der ersten Zeile: „Süßer Traum aus Teer gemacht …“ Schönster Pop, der einen einfängt und im selben Moment irritiert: In dieser Gleichzeitigkeit von Traum und Teer, von Harmonie und Disharmonie, Anschmiegen und Anklagen, von Drachentöter-Pose und völliger Verletzlichkeit liegt das Geheimnis von Brandis Musik. „Ich möchte uns Themen zumuten“, sagt sie. Wie das geht?
Es hat etwas mit den Produktionsbedingungen zu tun. Ihr Album sei das wohl erste „rein weiblich produzierte Album auf dem deutschen Markt“, sagt sie, realisiert habe sie es mit ausschließlich weiblichen oder als weiblich gelesenen Personen. Für Brandi eine künstlerische Erfahrung: keine Machtkämpfe mehr im Studio mit männlichen Kollegen, „ich habe mich zum ersten Mal kein einziges Mal gefühlt wie ein kleines Mädchen”, stattdessen werden andere Dinge freigelegt, „der Kopf voll angestauter Träume / Ich habe keinen von ihnen bisher gelebt“, singt sie in „Die letzte Brücke“. Wieder dieses Miteinander von anmutiger Popmusik, die alles zu versprechen scheint, und jenem Schmerz, der entsteht, wenn man sich eingestehen muss, dass die meisten Träume ungelebt bleiben. Pop als Illusion? Schöner kann man sich nicht desillusionieren lassen. Charlotte Brandi ist auf dem Heimweg nach vorn.
2015 war sie erstmals in der Christuskirche Bochum, damals mit Me And My Drummer, ihrem ersten und sehr erfolgreichen Projekt. 2019 ihr erstes Solo-Album „The Magician“, auch das hat sie in der Christuskirche Bochum vorgestellt, jetzt - sie kommt in Trio-Besetzung - ihr nächstes Werk. Wir hören einer Künstlerin zu, wie sie wird, die sie war.
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Foto-Credit: Annika Weertz
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Fr, 28.04.2023 20:00 Uhr |
LESLIE CLIO - Take Me To Church |
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LESLIE CLIO - Take Me To Church
„Modern soul pop with a touch of retro”, so umschreibt sie ihre Musik. Mit der sie gleich anfangs den Gitarristen der Indie-Rock-Band Tomte überzeugt hat, Nikolai Potthoff produzierte das erste Album der Hamburgerin, die so gar nicht zur Hamburger Schule zählt auch deshalb, weil sie selber längst in Kreuzberg lebt, der ehemaligen Hochburg für alles, was irgendwie rebellisch klang. Leslie Clios Musik klingt nicht rebellisch, nicht beim ersten Hören, nicht beim zweiten, diese Musik ist gutgelaunt, sonnig, lebensfroh. Schönster Pop, der sich einfach nicht weghören lässt, weil hörbar eigensinnig. Vielleicht doch rebellisch? Genauer hinhören. „Brave New Woman“ heißt ihr neues Album.
Sie hat es in kompletter Eigenregie produziert, „ich wollte einfach selbst entscheiden, wie die Songs produziert werden sollen und mit wem ich zusammenarbeiten möchte“, sagt sie. Ergebnis: ein reines Frauen-Team, das sie um sich herum bildet, Management, Vermarktung, Promo, alles in Frauenhand. So hat es jetzt auch Charlotte Brandi mit ihrem neuen Album gemacht, offenbar ist es die Popmusik, die hier vorangeht und ganz unrebellisch rebelliert: „Es ärgert mich, dass Frauen in unserem Business immer noch so unterrepräsentiert sind“, sagt Leslie Clio, „der einzige Weg aus dieser patriarchalischen Sackgasse besteht darin, Frauen einzustellen, simple as that. Ich bin megastolz, dass in meinem Team so ein Haufen toller Frauen zusammengekommen ist und ich das möglich machen konnte.“
Und Stück für Stück fügt sich das Bild zusammen: Leslie Clio, als Newcomerin gehypt, erste Radiohits, erste Chartserfolge, sie supportet Größen wie Bosse und Keane, baut aber immer wieder dunkle Momente ein in ihre Musik, fast so, als misstraue sie dem Pop, wenn er zu schön werden könnte. Erst mit ihrem 2015er Album „Eureka“ und „Purple“ aus 2017 setzt sich ihre Lebensfreude musikalisch durch und jetzt, mit dem neuen Album, ihr hörbarer Eigensinn:
„No one‘s gonna tell you how to move on / Except the girl with a gun” singt sie in dem Opener von „Brave New Woman“, der Song „Girl With A Gun“ umreißt gleich zu Beginn, worum es auf diesem sowohl kämpferischen wie in sich ruhenden Album geht: um Self Empowerment, um Gelassenheit im Aufbruch und darum, dass man seinen Platz im Leben nicht zugewiesen bekommt, sondern ihn sich selber aussuchen kann - und gegebenenfalls um ihn kämpfen muss. Poppigere Nummern wie “Good Trouble” oder “Abcdef*ck Off” setzen die Rebellion und Edginess des progressiven Openers fort, daneben dann aber „Comment Allez-Vous?“, eine wehmütig-bezaubernde Akustikballade, dann der auf klassische Weise erhabene Klaviersong „Back to You“ oder der als Ballade völlig neu interpretierte Camouflage-Hit „Love is a Shield“.
Abwechslungsreich, diese Musik, „Brave New Woman“ ist ein sowohl innovatives wie zeitloses Album, das sie auf der „Take Me To Church“-Tour - lediglich sechs Konzerte - in ein rein akustisches Gewand einkleiden wird. Und das heißt, die Musik, gerade auch die akustischen Interpretationen ihrer großen Hits wie "I Couldn´t Care Less", "Told You So" und "My Heart Ain´t That Broken", sie rückt einem sehr nah.
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So, 07.05.2023 20:00 Uhr |
KING DUDE - Acoustic European Tour 2023 |
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KING DUDE - Acoustic European Tour 2023
Nach zwölf Jahren und zehn Alben trägt Thomas Jefferson Cowgill alias KING DUDE sein gleichnamiges Projekt mit dem vorliegenden Album, passend „Death“ betitelt, zu Grabe.
Laut eigener Aussage habe er diesen Entschluss bereits vor zehn Jahren gefasst. „Death“ bilde zusammen mit „Love“, „Fear“ und „Sex“ eine Einheit und stellt gleichzeitig den Schlusspunkt seiner Diskographie dar.
Nach dem akustisch folkigen „Full Virgo Moon“ und der Kollaboration mit DER BLUTHARSCH AND THE INFINITE CHURCH OF THE LEADING HAND geht „Death“ stilmäßig wieder in Richtung der vorherigen Alben und setzt verstärkt auf traditionelle Band-Arrangements. Nach dem instrumentalen „Death’s Theme“ geht es mit „O‘ Darkness“ eingängig und von Cowgills dunklem Baritongesang getragen los.
„Her Design“ tendiert in Richtung Post Punk, „Everybody Goes To Heaven“ bietet eine Art Gothic / Country / Americana, beim elektronisch angehauchten „Sweet Death“, einem der beiden Duette auf dem Album kommt eine Spur Achtziger Jahre-Feeling auf. Aber auch klassischer Folk/Rock wie bei „Cast No Reflection“ kommt nicht zu kurz. Die Scheibe vereint musikalisch die von den bisherigen Alben bekannten Trademarks wie Folk, Rock, Americana, Blues, Gothic, Post Punk und Einflüsse alter NICK CAVE und JOHNNY CASH zu einer melancholischen Mischung. Die Nummern haben etwas Finales, man braucht sich nur die Songtitel anzusehen. Der Dude versucht einen Abschluss zu finden, mit sich ins Reine zu kommen. In seinen Texten beschäftigt er sich einmal mehr mit Gott, Satan, aber auch der aktuellen Weltlage („Pray For Nuclear War“).
Und ehe man sich versieht, endet das Album und die musikalische Reise von Thomas Jefferson Cowgill unter dem Banner KING DUDE mit dem melancholischen Pianostück „Lay Waste To The Human Race“. Dann wars das, der finale Vorhang ist gefallen, ein mehr als würdiger Abschluss. Danke für die großartige Musik! Und zurück bleibt die (nicht unbegründete) Hoffnung, in einer anderen Inkarnation bald wieder musikalisch von Herrn Cowgill zu hören.
Quelle: earshot.at
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Sa, 13.05.2023 20:00 Uhr |
CHORWERK RUHR | Bachs Erinnerungen |
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CHORWERK RUHR | Bachs Erinnerungen
Vokal- und Instrumentalmusik von Orlando di Lasso, Moritz Landgraf von Hessen, Michael Praetorius, Jacobus Gallus, Giovanni Gabrieli, Johann Sebastian Bach sowie von Dieter Schnebel und Martin Wistinghausen. Mit:
CAPELLA DE LA TORRE (Leitung und Schalmei: KATHARINA BÄUML)
CHORWERK RUHR
Dirigent: FLORIAN HELGATH
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In diesem Konzertprojekt geht es darum, neben der Musik Johann Sebastian Bachs Musik diejenige Vokalmusik in den Mittelpunkt zu stellen, die Bach auf seine persönliche „Playlist“ sortiert hätte, eine musikalische Erinnerung, eine Tradition, mit der Bach umging.
Deshalb erklingen Werke aus einer meist 8-stimmig-doppelchörigen Motetten-Sammlung mit dem schönen Titel „Florilegium Portense“ („Blütenlese aus Schulpforta“). Es war das „Ars musica“ oder das „Chor aktuell“ seiner Zeit und enthielt 115 Motetten meist deutscher Kantoren, daneben aber auch exemplarischer italienischer Komponisten, wie Andrea und Giovanni Gabrieli und anderer Vertreter der klassischen Vokalpolyphonie.
Für eine protestantische Sammlung sind interessanterweise sehr viele katholische Komponisten der nach-tridentinischen Ära darin vertreten, zum Beispiel Orlando di Lasso. Zudem sind die Texte, oft Psalmen, vorwiegend lateinisch gehalten, da sie sich mit dem Lateinunterricht der Schule verbinden sollten. Ein Werk-Kanon des Spätrenaissance und des Frühbarock entstand so, der in diesem Konzert repräsentativ abgebildet werden soll, zudem angereicht durch die historischen Instrumente des Spezial-Ensembles Capella de la Torre, die die Motteten mit tänzerischen Instrumentalsätzen des Früh- und Hochbarock durchsetzen werden.
Eröffnet wird das Konzert jedoch mit einem Höhepunkt Bachscher Kontrapunktik selbst, der ersten Fuge (Contrapunctus I) aus Bachs instrumentaler „Kunst der Fuge“ - wobei die instrumentalen Originaltöne Bachs auf einzelne Vokalstimmen übertragen werden: Ton für Ton wandert so Bachs Fugengeflecht durch den Raum.
Als eigentlicher Kontrast, darum als Dialog wird zudem ein neues Werk des zeitgenössischen Düsseldorfer Komponisten Martin Wistinghausen, geboren 1979, in das historische Klanggeschehen „eingreifen“. Der ausgebildete Sänger, der sich der Renaissance- und Barockmusik sehr verbunden weiß, ist selbst Mitglied im CHORWERK RUHR. In seinem Neuen Werk für Chor und Orchester wird er sich zudem der historischen Instrumente bedienen, dabei jedoch in einen „kreativen Dialog“ mit den Instrumentalisten eintreten. Auf alten Instrumenten Neues auszuprobieren, das jedoch „machbar“ ist, ist eines seiner Ziele. Zugleich werden von ihm poetische Texte des 17. und 18. Jahrhunderts in den Mittelpunkt gestellt, die mit ihren „urmenschlichen Themen – Liebe, Krankheit, Tod“ und in ihrer Objektivität „uns auch heute noch berühren“.
Mithin ein musikhistorisch vielfältig vernetzter Konzertabend mit
CAPELLA DE LA TORRE
einem der weltweit führenden Ensembles für Bläsermusik der frühen Neuzeit. 2005 von der Oboistin und Schalmei-Spezialistin Katharina Bäuml in Berlin gegründet, hat sich die Capella in unzähligen Konzerten ihren grandiosen Ruf erspielt, dazu kommen bislang 32 CD- Einspielungen sowie eine Vielzahl von Live-Mitschnitten sowie diverse Ehrungen:
2016 wurde Capella als „Ensemble des Jahres“ mit dem ECHO Klassik geehrt, 2017 kam ein weiterer ECHO Klassik für die CD "Da Pacem - Echo der Reformation" hinzu, aifgenommen zusammen mit dem RIAS Kammerchor. 2018 erhielt Capella de la Torre den ersten OPUS Klassik (Nachfolgepreis des ECHO) für die Aufnahme "Serata Venexiana".
Um die Musik vergangener Jahrhunderte - hier vor alles des 14.-17.Jahrhunderts - für heutige Ohren lebendig werden zu lassen, finden aktuelle historische und musikwissenschaftliche Erkenntnisse ständig Eingang in die Programme von Capella de la Torre. Dazu gehört besonders die Arbeit mit Quellen und Originaltexten. Ein besonderes Anliegen des Ensembles ist die Arbeit mit einem jungen Publikum, die Capella ist in einer Vielzahl von Vermittlungsprojekten engagiert.
Der Name „de la Torre“ ist übrigens auf zweierlei Weise zu verstehen: Anfang des 16. Jahrhunderts komponierte der Spanier Francisco de la Torre das wohl berühmteste Stück für eine Bläserbesetzung, seine „Danza Alta“. Neben dieser Hommage an den Komponisten ist der Name aber auch ganz wörtlich zu verstehen: „De la Torre“ bedeutet übersetzt „vom Turm herab“; Bläsergruppen musizierten seinerzeit bei den verschiedensten Gelegenheiten auf Türmen oder Balkonen. Was auch auf dem Turm der Christuskirche möglich wäre, aber ... wenn man die phänomenale Akustik des Kirchenschiffs nutzen kann, kommt die Capella de la Torre.
CHORWERK RUHR
zählt zu den bedeutendsten Kammerchören im deutschsprachigen Raum. Die außerordentliche Qualität des 1999 Vokalensembles ist es, den speziellen Anforderungen solistischer Besetzungen ebenso gerecht zu werden wie eine perfekte Verschmelzung des Ensembles im Chorklang zu erreichen.
Im November 2011 hat der mehrfach ausgezeichnete Dirigent FLORIAN HELGATH die Künstlerische Leitung übernommen. Er sieht einen Schwerpunkt seiner Arbeit darin, neue Chormusik in Bezug auf traditionelle Musikformen zu beleuchten und somit für den Zuhörer vor dem Hintergrund der reichen Musikgeschichte neu wirken zu lassen. Mit dem erstklassigen Ensemble setzt er Chormusik auf höchstem Niveau um.
Chorwerk Ruhr hat sich als eines der hochwertigen künstlerischen Markenzeichen der Metropolregion Ruhr und als einer der Spitzenchöre Deutschland etabliert. Seit der Gründung fanden Konzerte mit Musik aus allen Epochen bis zur Gegenwart statt in Zusammenarbeit mit namhaften Dirigenten wie Sir George Benjamin, Frieder Bernius, Sylvain Cambreling, Reinhard Goebel, Robin Gritton, Rupert Huber, Susanna Mälkki, Kent Nagano, Peter Neumann, Emilio Pomàrico, Peter Rundel, Marcus Stenz, Bruno Weil und Hans Zender.
In Konzerten mit renommierten Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, Concerto Köln, Ensemble Resonanz, l’arte dell mondo, dem Ensemble Musikfabrik, dem Schönberg Ensemble Amsterdam, dem Ensemble Modern, der Jungen Deutschen Philharmonie, den Bochumer Symphonikern, dem SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks begeistert Chorwerk Ruhr immer wieder sein Publikum und erntet herausragende Kritiken.
Die Zusammenarbeit mit der Christuskirche Bochum dauert seit nunmehr zwei Jahrzehnten an. Die hervorragende Akustik des Oesterlen-Baus entfaltet das Niveau des Chores, die Bilderlosigkeit des Raumes stellt sich in den Dienst des Hörens.
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Dieses Konzert in der Christuskirche verdankt sich einer Kooperation von Chorwerk Ruhr, Christuskirche Bochum und dem Kulturbüro der Stadt Bochum.
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So, 14.05.2023 19:00 Uhr |
NULLMILLIMETER |
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NULLMILLIMETER
Die Entfernung zwischen … und jetzt das ganze Programm: zwischen nah & fern, klar & neblig, süß & sauer, alt & jung, zwischen dir & mir und uns & euch und Identität & Identität, zwischen gestern und heute, vor und nach und so weiter, die Entfernung beträgt Nullmillimeter.
Das ist exakt null "in between", exakt da sind Nullmillimeter zuhause. Eine neue Band, eine alte. Entstanden aus Fragmenten der ersten Gisbert zu Knyphausen Band und Kid Kopphausen. Hamburger Szene satt. Also mehr Moll als Dur, mehr um die Ecken als geradeaus, mehr lebensweise als lebensklug, Nullmillimeter passen ganz entspannt zwischen Krach und Bruch, zwischen Klarheit und Nebelwand, zwischen Indie und Pop und irgendwie auch wieder nicht:
„Wölfe sind nicht immer Rudeltiere, und manchmal will der glücklichste Teil in mir, dass ich verliere."
So geht Philosophie, die Zeile ist aus einem Song, der "Drehen und Wenden" heißt und eben nicht "Sturm und Drang" oder dergleichen. Nullmillimeter sind Naëma Faika (Voc/A-Git), Marcus Schneider (E-Git/backing Voc), Frenzy Suhr (Bass), Lennart Wohlt (Drums), Gunnar Ennen (E-Git/Backing Voc). Ihre Message an die Welt:
„Wir wissen auch nicht mehr als alle anderen, wir haben keine Antworten und wir wollen nicht belehren, wir wollen einfach nur Musik machen …“
Durchatmen. Endlich wieder. Keine Bekenntnisse. Dafür Nullmillimetermusik.
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Sa, 03.06.2023 19:00 Uhr |
PAULA PAULA |
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PAULA PAULA
Es gibt guten Pop und es gibt guten, es gibt Pop aus der Stadt und Pop aus der Provinz, es gibt Paula und es gibt Paula. Und es gibt Paula Paula, die keine Lust haben, zwischen Späti und Elternabend zu unterscheiden. Weil es dazwischen das eine gibt und das andere, „Planeten“ gibt es und „Kaputtes Gerät“ und „Digitale Augen“, das sind ein paar der Titel, die sie ihren Songs geben, sie sind:
Marlène Colle, die alles spielt, Gitarre, Piano, Eiswaffel. Während Kristina Koropecki Dinge bespielt wie Cello, Mellotron und Produktion. Und dann haben sie sich dazu geholt, wer rumsteht an einer Trinkhalle, die auf sich hält: Gisbert zu Knyphausen steht am Bass, Joda Förster hinter den Drums, Daniel Freitag vor den Tasten.
Damit ist klar, es handelt sich um keinen Hipsterpop aus Kreuzkölln, keine Prenzlauer Pop Propaganda und auch keine - Oli! - aus Potsdam, Paula Paula spannen zwischen Schade und Kaputt ein weites Panorama auf. Die 80er, die 90er, das ganze Danach sowieso, schade drum. Klingt toll.
Soll man hinschreiben: klingt lebenserfahren? Unbedingt. Mal empört naiv, wie Janis es war, dann melancholisch, wie Folk es kaum noch kann, dann bricht ein Möchtegernpunk herein, der besser ist als je ein Punk gemöchtet hätte und dabei dennoch so barock ist wie die Figur des Cellos, das alle umschwirren. Und die Synthies sind da, sie stehen hinter allem wie eine kühle Wand, der Sound einer Mauer, die es in Berlin einmal gab, aber wer weiß das schon noch im Späti.
Wo alles gesagt ist und gesungen, nur auf dem Elternabend noch nicht. Geht schon doch um Inhalte, um das, was einen umtreibt, die Umgangsformen und das Benimm, die Risse in der Betriebskantine, die Vergangenheit von diesem und die Zukunft von jen- - auch schon kaputt?, geht um das Lächeln, das einen, verlegen und verwirrt, aus einem Reisebus anfliegt, der ins Debüt abreist. Man sieht den Wörtern bei ihrer Abreise zu und winkt ihnen hinterher wie guten Bekannten, dann schiebt sich die Musik davor, als ob der Vorhang fällt, Paula Paula sind ungemein erwachsen. Popkulturell aufgeklärt. Im Grunde ist alles gesagt und gesungen, die Bekenntnisse und Binsen, die Lieben und Lügen, das peinlich Private und das politisch Peinliche, niemand ist mehr da, der wüsste, wo lang. Keine Paulakirchen-Reden. Alles kaputt, aber liebevoll gebaut, alles schade und so schön.
Muss man können, so etwas, 4 Jahrzehnte nach Ideal. Sie können. „Schade kaputt“, was einen gar nicht so doll kaputt gemacht hat, aber könnte noch immer kaputt machen können, ein bisschen vielleicht. Alle verletzlich, nirgends Verletzte am Späti, geht schon persönlich zu bei Paula, Paula nimmt es leicht, es gibt guten Pop und es gibt guten.
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Sa, 30.09.2023 20:00 Uhr |
Das VPT interpretiert - Die drei ??? und der heimliche Hehler! |
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Das VPT interpretiert - Die drei ??? und der heimliche Hehler!
Endlich wieder Rocky Beach! Das VPT - V wie voll, P wie Playback und t wie Thttaer - war zuletzt mit Sherlock Holmes im mysteriösen London unterwegs und mit den Helden der Galaxis in die Weiten des Weltraums vorgedrungen, jetzt fahren sie wieder zusammen auf ihren Lieblingsschrottplatz nahe Los Angeles und da - - ist Sommer. Ein Sommer like Ice in the Sunshine, wir befinden uns in den 80ern an der Westküste der USA. Badegäste tummeln sich an den Promenaden entlang, Künstler, Musiker und Sportbegeisterte. Kinder fahren auf ihren Rädern durch die Straßen, sind das Räder?, es sind Bonanza-Räder, und jagen den Abenteuern hinterher.
Genau wie das VPT es tut, das Wuppertaler Ausnahmetheater, es nimmt sein Publikum mit nach Kalifornien und zeigt - nach fünf Jahren ohne - endlich wieder eine Show mit den drei Detektiven ...
Sweet Dreams are made of this: Wer jemals die fantastisch geschnittene Mischung aus Hörspielen, Lieblingsserien und Filmzitaten gehört hat, die liebevoll gebastelte Kulisse gesehen und irrwitzige Kostüme bestaunt hat - und dann die darstellerische Urgewalt erlebt mit lippensynchronem und aberwitzigen Pointen, dessen Leben verändert sich, der bekommt diese Bilder und Töne nie wieder aus dem Kopf.
Und will mehr!
Und kriegt mehr. Das VPT interpretiert: Die drei ??? und der heimliche Hehler!
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Sa, 14.10.2023 20:00 Uhr |
THE SWEET - The final Round Tour 2023 |
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THE SWEET - The final Round Tour 2023
Glam Rock at its best. Berühmt, berüchtigt und erfolgreich in den Charts. In denen der 70er Jahre, in denen der 80er Jahre und in denen der 90er Jahre, welche andere Band kann das von sich erzählen. Über 30 Millionen Platten, die in den Regalen dieser Welt stehen. Und: Sie sind, was sie immer waren, eine live Touring Band!
Mit unglaublich hohem Spaßfaktor. THE SWEET bietet mehr als Glam Rock, sie spielen sich vom reinen Pop hinüber zum Heavy Metal, von geradlinigen Liedern wie "Little Willy" - nur drei Akkorde wie im schönsten Punk - bis hin zu so komplexen Arrangements wie in "Love Is Like Oxygen".
Und jetzt: the final round. ANDY SCOTT´s THE SWEET nehmen Bühnenabschied von uns und wir von Andy Scott.
Wird das traurig? Es wird groß, es wird dankbar, es wird eine Feier des Lebens! Rückblick:
1970 trafen THE SWEET - Andy Scott, Steve Priest, Mick Tucker und Brian Connolly - auf die Songwriter Nicky Chinn und Mike Chapman und überdies auf den Plattenproduzenten Phil Wainmann. Eine Partnerschaft entstand, die 5 Jahre anhielt und zwölf Top-Twenty Hits hervor brachte, darunter eine Nummer 1. Sowas könne nur eine Retortenband schaffen, dachten die Medien und schritten zur Retortenschlacht, die Fans der Live-Band wussten es deutlich besser:
Auf die B Seiten ihrer großen Hits ließ die Band ihre eigenen Heavy Rock Kompositionen pressen, und die dann live zu hören ... war sensationell, die Live Shows von THE SWEET waren tatsächlich: eine Show, eine phänomenale. Was nicht nur an der Musik lag, in Belgien beispielsweise wurden Mitglieder der Band wegen eines angeblich obszönen Bühnenauftritts festgenommen. Gut fürs Image!
Ihre Hits in den USA: "Ballroom Blitz", der Song war später im Film "Wayne´s World" zu hören, "Fox On The Run", eine Nummer 2, "Action" später ein Hit für Def Leppard und "Love Is Like Oxygen" auf Nummer 5. Ihr Album "Desolation Boulevard" bekam Gold und THE SWEET nun auch in Großbritannien den Applaus, den man ihr, der angeblichen Retorten-Band, so lange vorenthalten hatte zuhause: "Love Is Like Oxygen" wurde mit zwei Novello Awards ausgezeichnet.
Dann der Schock: Brian Connolly, die Stimme der Band, stieg aus, im Januar 1979 saß das Trio, das verlassene, wie eine dreiteilige Sitzgarnitur herum, so haben sie sich einmal selber beschrieben. Sie spielten weiter die ganz großen Bühnen, aber der Glamour war weg, jeder ging seiner eigenen Wege, 1991 stieg Mick Tucker aus gesundheitlichen Gründen aus, er starb 2002.
Andy Scott aber hat das, was THE SWEET ausgemacht und zu diesen unglaublichen Erfolgen gebracht hat - neun Nummer-1-Titel allein in Deutschland! - bewahrt: Jüngst erst das neue Album "Sweetlife", bereits die erste Single "Do It All Over Again" hat mit ihrem Gute-Laune-Retro-Sound alles, was ein Song braucht, um nochmal so unschuldig glücklich zu machen wie 1972.
Andy Scott hat Musiker um sich, die ihr Handwerk einfach können, die es vor allem live können. Den Ruf, eine Live-Band zu sein, haben sich THE SWEET in den 70ern erarbeitet, sie erarbeiten sich ihn auch jetzt jeden Abend neu.
The Show Must Go On? „The Show Must Go On!“ Und wenn es the final round ist und jeder Abend der letzte, wir feiern The Sweet!
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Sa, 21.10.2023 20:00 Uhr |
Das VPT interpretiert - Die drei ??? und der heimliche Hehler! |
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Das VPT interpretiert - Die drei ??? und der heimliche Hehler!
Endlich wieder Rocky Beach! Das VPT - V wie voll, P wie Playback und t wie Thttaer - war zuletzt mit Sherlock Holmes im mysteriösen London unterwegs und mit den Helden der Galaxis in die Weiten des Weltraums vorgedrungen, jetzt fahren sie wieder zusammen auf ihren Lieblingsschrottplatz nahe Los Angeles und da - - ist Sommer. Ein Sommer like Ice in the Sunshine, wir befinden uns in den 80ern an der Westküste der USA. Badegäste tummeln sich an den Promenaden entlang, Künstler, Musiker und Sportbegeisterte. Kinder fahren auf ihren Rädern durch die Straßen, sind das Räder?, es sind Bonanza-Räder, und jagen den Abenteuern hinterher.
Genau wie das VPT es tut, das Wuppertaler Ausnahmetheater, es nimmt sein Publikum mit nach Kalifornien und zeigt - nach fünf Jahren ohne - endlich wieder eine Show mit den drei Detektiven ...
Sweet Dreams are made of this: Wer jemals die fantastisch geschnittene Mischung aus Hörspielen, Lieblingsserien und Filmzitaten gehört hat, die liebevoll gebastelte Kulisse gesehen und irrwitzige Kostüme bestaunt hat - und dann die darstellerische Urgewalt erlebt mit lippensynchronem und aberwitzigen Pointen, dessen Leben verändert sich, der bekommt diese Bilder und Töne nie wieder aus dem Kopf.
Und will mehr!
Und kriegt mehr. Das VPT interpretiert: Die drei ??? und der heimliche Hehler!
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Mo, 30.10.2023 20:00 Uhr |
NACHT DER GITARREN - 2023 |
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NACHT DER GITARREN - 2023
1 Nacht, 2 Virtuosen, 2 Virtuosinnen und 1 guitar positivity. Das heißt: 4 Solo-Performances auf den Saiten, die die Welt bedeuten, dazu diverse Stücke im Duo und einige als Quartett. Das alles in einem Raum, der wie gebaut ist für den Klang der Gitarre. Die Nacht der Gitarren in diesem Jahr mit:
LUCA STRICAGNOLI
Italienisches Wunderkind mit einem kometenhaften Aufstieg seit 2017. Inzwischen über 200 Millionen Views seiner Videos, Performances in mehr als 20 Ländern und Credits von musikalischen Größen völlig anderer Genres wie den Red Hot Chili Peppers und Metallica und Walk Off The Earth. Der Grund für diese Popularität: seine einzigartigen Spieltechniken, er bastelt sich seine Instrumente selber, modifiziert sie und baut sie um und kann als Solist bis zu 5 Gitarren nutzen, um 1 Stück zu spielen. Musikalisch einmalig.
ALEXANDRA WHITTINGHAM
Hat sieben Jahre lang klassische Gitarre, Jazzgitarre, Klavier und Komposition an der weltberühmten Chetham´s School of Music studiert, anschließend an der Royal Academy of Music in London, Abschluss mit Auszeichnung. Debütalbum im Mai 2021, es geht hoch auf Platz 1 der iTunes Classical Charts, die Klickzahlen ihrer Videos addieren sich auf mehr als 30 Millionen. Entscheidend aber: das Live-Erleben, in wenigen Jahren hat sich Alexandra quer durch Europas gespielt.
THU LE
International preisgekrönte klassische Gitarristin, in Hanoi, Vietnam, geboren, derzeit lebt sie in Bahrain im Nahen Osten. Ihr Repertoire umfasst Barock, Klassik, Romantik, Moderne und lateinamerikanische Stile sowie Kompositionen, die von lokalen Traditionen und Kulturen aus aller Welt inspiriert sind. Mit vier Jahren hat Thu Le die Liebe zur Gitarre entdeckt, mit fünf ihr erster öffentlicher Auftritt, mit sieben bestand sie die Aufnahmeprüfung für das Nationale Musikkonservatorium in Hanoi. Es folgten Meisterkurse bei weltbekannten Gitarristen wie Manuel Barrueco, Nikita Koshkin, Hubert Kaeppel und Pavel Steidle sowie Solokonzerte auf mehreren Kontinenten.
LULO REINHARDT
Begründer des Latin Swing Style, Gastgeber in der Nacht der Gitarren. Lulu hat das Vermächtnis seines Großonkels Django Reinhardt übernommen, seine mit Latin gewürzten Rhythmen und Melodien spielt er mit sagenhafter Virtuosität. 1961 in Koblenz geboren, entdeckt in der Plattensammlung seiner berühmten Familie den brasilianischen Gitarristen Baden Powell, wird durch seinen Vater unterrichtet und gründet mit ihm und seinem Cousin Bavo Dége die Band I Gitanos. Konzerte mit den Stars der 90er, mit TOTO, Marla Glenn, Andreas Vollenweider, dazu drei CD´s in Romnes, der Sprache der Roma. 2002 die eigene Band, 2008 wird aus ihr das ´Lulo Reinhardt Latin Swing Project´. Im Dezember 2017 geht Lulu Weg zurück, den seine Vorfahren aus der Region Sindh (Indien/Pakistan) gegangen sind: In Kalkutta nimmt er "Gypsy meets India" mit seinem Freund Debhashish Bhattacharya und seinem langjährigen Wegbegleiter Uli Krämer auf, mit diesem Projekt geht er auf internationale Tour.
NACHT DER GITARREN
... ist eine Art Guitarmania. Jeweils vier musikalische Größen — junge und alte, von hier und von dort, alle mit ihrem eigenen Stil - spielen Solo-Performances, Stücke im Duo, als Trio, als Quartett. In einer entspannten, aber konzentriert achtsamen Atmosphäre: Die Künstler schätzen sich, das lässt sich hören. Es ist diese Stimmung, die sich aufs Publikum überträgt: Die “guitar positivity” ensteht, sie erfindet sich jedes Jahr an jedem Abend neu.
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Mi, 01.11.2023 20:00 Uhr |
PAUL CARRACK - Live in Concert |
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PAUL CARRACK - Live in Concert
Der Unbekannte unter den Berühmten: Paul Carrack hat Musikgeschichte geschrieben wie wenige. Und er genießt - es sind die wahren Ritterschläge - einen enorm guten Ruf unter Kollegen. Ein paar Beispiele vorweg: Beim Debut-Album von THE SMITHS hat er die Keyboards gespielt, ebenso bei „Learning to crawl“ von den PRETENDERS, dann hat ELTON JOHN ihn für mehrere seiner Alben und Singles als Keyboarder geholt, Carrack drückt die Tasten - auch das nur einige Beispiele - auf "Something About the Way You Look Tonight", dem Song auf der Rückseite von "Candle in the Wind", der am meisten verkauften Single aller Zeiten ...
Seine eigene Stimme? Ist ebenfalls eine, die jedermensch auf Erden kennt: Paul Carrack ist die Stimme von MIKE & THE MECHANICS, der Band, die Mike Rutherford, GENESIS-Gitarrist, 1985 gegründet und die solche Mega-Hits geschaffen hat wie „Over my shoulders“ oder - ein übergroßer Song - „The Living Years“ …
Say it loud, say it clear
You can listen as well as you hear
It´s too late when we die
To admit we don´t see eye to eye ...
- es ist seine Stimme, die dir das sagt. Paul Carrack ist „Der Mann mit der goldenen Stimme“, so hat - typisch britisches Understatement - die BBC ihn einmal in einer TV-Doku betitelt, die über Paul, sein imposantes Werk, sein imposantes Leben ging.
Ende 2018 kam Carracks jüngstes Album heraus, „These Days“ heißt es, und dass er Pop komponieren kann wie kaum wer sonst - für ACE beispielsweise hat er „How long“ geschrieben, für die EAGLES „Love will keep us alive“ und so weiter - hat er hinreichend bewiesen. Seine Stimme heute?
Intensiv vertraut.
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Fr, 10.11.2023 20:00 Uhr |
E.L.O. feat. Phil Bates - The Music of Electric Light Orchestra 2023 |
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E.L.O. feat. Phil Bates - The Music of Electric Light Orchestra 2023
„Würde es die Beatles noch geben, sie würden klingen wie ELO.“ Sagte John Lennon 1974 in einem Radio-Interview: „Ich nenne sie die Söhne der Beatles.“ Eine tiefe Verbeugung vor dem Electric Light Orchestra und dessen Mastermind Jeff Lynne. Ihm gelang in eben diesem Jahr mit „Eldorado“, dem vierten Album, eine fürwahr perfekte Synthese aus Rockmusik und opulenten Orchesterklängen.
Manche sagen, der Kultstatus der Band sei verblasst, nachdem Jeff Lynne die Band Ende der 80er verlassen hatte. Aber die ELO-Fans rund um den Globus sahen es anders und wollten es anders, sie wollten ELO live. Und die Band wollte live für ihre Fans spielen: So entstand die Idee für ELO Part II:
Phil Bates - der Band schon lange eng verbunden - stieg als Songwriter, Gitarrist und Frontman ein, direkter Nachfolger von Jeff Lynne. Aufsehenerregend seitdem die Stimme von Bates, der Mann wird nicht zufällig als einer der besten Vocalisten der Welt gehandelt. So gelangen die alten und neuen Klassiker live zurück ins Leben, Werke wie "Roll Over Beethoven" und "Don´t Bring Me Down" und "Telephone Line" und "Sweet Talking Woman" …
Ende 2018 waren ELO and Phil Bates erstmals in der Christuskirche Bochum, in deren phänomenaler Akustik die opulenten Sounds noch einmal eine ganz andere Wirkung gewonnen haben. Klar, dass sie zurückkehren …
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Sa, 11.11.2023 20:00 Uhr |
THE DUBLIN LEGENDS - Live in Concert 2023 |
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THE DUBLIN LEGENDS - Live in Concert 2023
The Dubliners sind Legende, die Dublin Legends schreiben sie fort. Und wenn man diese Legende nachlesen will, klingt sie so:
The Galway Races ... The Ferryman ... The Banks of the Roses ... Black Velvet Band ... 7 Drunken Nights ... Spanisch Lady ... The Leaving of Liverpool ... Rare Auld Mountain Dew ... The Fields of Anthenry ... The Rambling Rover ... Fiddler’s Green ... Boys come Rolling Home ... The Irish Rover ... The Ballad of Ronnie ... Drew Dirty Old Town ... Whiskey in the Jar …
Sie schöpfen aus einem Repertoire, das so groß ist wie die grüne Insel grün. Und spielen Whiskey in the Jar wie am ersten Tag, dem jüngsten, der Kreis schließt sich Konzert für Konzert. Und damit ist im Grunde alles gesagt. Aber weil es noch etwas hin ist bis zu ihrem nächsten Konzert in der Christuskirche - sie sind hier inzwischen so zuhause, wie sie es zuhause am Tresen sind - hier ein kurzer Blick die lange Legende entlang:
1962 gegründet, aus keinem Irish Pub nie richtig rausgekommen und dann gleich auf die großen Bühnen: Auftritte zusammen mit U2, Damien Dempsey und The Pogues, regelmäßige No-1-Hits ... Als Irish Folk der Sound der Metropolen war, waren sie die Besten.
Und starben nach und nach, Barney McKenna war der letzte aus der Ur-Formation, als auch er starb, schien die Legende an ihr Ende gekommen zu sein. Es kam anders: Wenige Wochen nach Barneys Tod gründeten die, die von den Original-Dubliners über Jahre und Konzerte hinweg aufgezogen worden waren in der Kunst des Irish Folk, die DUBLIN LEGENDS. Sie sind - falls man ein Kulturgut als etwas begreifen möchte, das sich vererben lässt - die rechtmäßigen Erben.
Und sind es, sobald man sie hört, zurecht: Gerry O’Connor mit der Geige, Paul Watchorn am Banjo, Shay Kavanagh - für den im Oktober 2017 verstorbenen Eamonn Campbell - an den Stimmbändern und der Gitarre, und dann ist da ...
... Séan Cannon, seit 30 Jahren dabei, der Mann, der keine Legende erzählt, sondern sie selber ist.
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www.christuskirche-bochum.de
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Do, 23.11.2023 20:00 Uhr |
Ben Becker - ICH, JUDAS - Einer unter euch wird mich verraten! |
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Ben Becker - ICH, JUDAS - Einer unter euch wird mich verraten!
Judas, sein Name steht für Verrat. Seine Geschichte ist eine der Schuld ohne Vergebung. Er ist der einzige Feind, für den es keine Liebe gibt, der Meistgehasste, Meistverfolgte und Verteufelte: Judas, der Jünger Jesu, der Gottes Sohn mit seinem Kuss verrät und ans Kreuz liefert. Ben Becker übernimmt seine Rolle.
Der Fall Judas muss neu aufgerollt werden. Eine Geschichte wurde überliefert, ein Urteil gefällt, ein Sündenbock gebrandmarkt für die Ewigkeit. Doch die Geschichte stimmt so nicht, das Urteil ist falsch. „Was war denn zu verraten“, fragt Judas in seiner Verteidigungsrede, „ Jesus‘ Aufenthaltsort? Den kannten Tausende. Sein Großes Geheimnis, dass er Gottes Sohn sei? Das hat er selbst gesagt, vor allen Leuten!“ Und das ist nur der Anfang von vielen Unstimmigkeiten einer Geschichte, die mehr geglaubt als befragt wurde.
Das Bild von Judas, dem Verräter, ist ein Vorurteil mit den fatalsten Folgen: Antisemitismus, Judenverfolgung, Glaubenskriege. Ben Becker erhebt seine Stimme für einen, der auserwählt war, den Anti-Christen zu spielen, um Jesus zum Messias zu machen. „Judas ist nichts ohne Jesus … Aber Jesus ist auch nichts ohne Judas“, so die radikale Erkenntnis von Walter Jens, der in seinem Judas-Monolog die moralischen Gewissheiten jahrtausenderlanger Frömmigkeit erschüttert. Eine gigantische Aufgabe für einen Schauspieler: Hier steht einer auf gegen alle in einem verzweifelten Kampf um späte Gerechtigkeit. „Ich, Judas“ ist das existentielle Plädoyer für einen Verdammten, die Korrektur des größten Fehlurteils der Glaubensgeschichte und der Widerruf eines Irrtums, der die Welt gespalten hat.
Ben Becker sucht mit seiner Interpretation des Judas nicht nur den Widerstand gegenüber Feindbildern, Vorverurteilungen und falschen Gewissheiten. Er spielt Judas genau dort, wo die Fragen des Glaubens und Zweifels, der Erlösung und Verdammnis ihren Ort haben, in Gottes Haus. Die Musik und sakrale Wucht der Orgel, gespielt von Domorganist Andreas Sieling, lassen Ben Beckers Judas-Verteidigung vollends zum Ereignis werden.
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Fr, 24.11.2023 20:00 Uhr |
Ben Becker - ICH, JUDAS - Einer unter euch wird mich verraten! |
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Ben Becker - ICH, JUDAS - Einer unter euch wird mich verraten!
Judas, sein Name steht für Verrat. Seine Geschichte ist eine der Schuld ohne Vergebung. Er ist der einzige Feind, für den es keine Liebe gibt, der Meistgehasste, Meistverfolgte und Verteufelte: Judas, der Jünger Jesu, der Gottes Sohn mit seinem Kuss verrät und ans Kreuz liefert. Ben Becker übernimmt seine Rolle.
Der Fall Judas muss neu aufgerollt werden. Eine Geschichte wurde überliefert, ein Urteil gefällt, ein Sündenbock gebrandmarkt für die Ewigkeit. Doch die Geschichte stimmt so nicht, das Urteil ist falsch. „Was war denn zu verraten“, fragt Judas in seiner Verteidigungsrede, „ Jesus‘ Aufenthaltsort? Den kannten Tausende. Sein Großes Geheimnis, dass er Gottes Sohn sei? Das hat er selbst gesagt, vor allen Leuten!“ Und das ist nur der Anfang von vielen Unstimmigkeiten einer Geschichte, die mehr geglaubt als befragt wurde.
Das Bild von Judas, dem Verräter, ist ein Vorurteil mit den fatalsten Folgen: Antisemitismus, Judenverfolgung, Glaubenskriege. Ben Becker erhebt seine Stimme für einen, der auserwählt war, den Anti-Christen zu spielen, um Jesus zum Messias zu machen. „Judas ist nichts ohne Jesus … Aber Jesus ist auch nichts ohne Judas“, so die radikale Erkenntnis von Walter Jens, der in seinem Judas-Monolog die moralischen Gewissheiten jahrtausenderlanger Frömmigkeit erschüttert. Eine gigantische Aufgabe für einen Schauspieler: Hier steht einer auf gegen alle in einem verzweifelten Kampf um späte Gerechtigkeit. „Ich, Judas“ ist das existentielle Plädoyer für einen Verdammten, die Korrektur des größten Fehlurteils der Glaubensgeschichte und der Widerruf eines Irrtums, der die Welt gespalten hat.
Ben Becker sucht mit seiner Interpretation des Judas nicht nur den Widerstand gegenüber Feindbildern, Vorverurteilungen und falschen Gewissheiten. Er spielt Judas genau dort, wo die Fragen des Glaubens und Zweifels, der Erlösung und Verdammnis ihren Ort haben, in Gottes Haus. Die Musik und sakrale Wucht der Orgel, gespielt von Domorganist Andreas Sieling, lassen Ben Beckers Judas-Verteidigung vollends zum Ereignis werden.
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Sa, 25.11.2023 20:00 Uhr |
Ben Becker - ICH, JUDAS - Einer unter euch wird mich verraten! |
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Ben Becker - ICH, JUDAS - Einer unter euch wird mich verraten!
Judas, sein Name steht für Verrat. Seine Geschichte ist eine der Schuld ohne Vergebung. Er ist der einzige Feind, für den es keine Liebe gibt, der Meistgehasste, Meistverfolgte und Verteufelte: Judas, der Jünger Jesu, der Gottes Sohn mit seinem Kuss verrät und ans Kreuz liefert. Ben Becker übernimmt seine Rolle.
Der Fall Judas muss neu aufgerollt werden. Eine Geschichte wurde überliefert, ein Urteil gefällt, ein Sündenbock gebrandmarkt für die Ewigkeit. Doch die Geschichte stimmt so nicht, das Urteil ist falsch. „Was war denn zu verraten“, fragt Judas in seiner Verteidigungsrede, „ Jesus‘ Aufenthaltsort? Den kannten Tausende. Sein Großes Geheimnis, dass er Gottes Sohn sei? Das hat er selbst gesagt, vor allen Leuten!“ Und das ist nur der Anfang von vielen Unstimmigkeiten einer Geschichte, die mehr geglaubt als befragt wurde.
Das Bild von Judas, dem Verräter, ist ein Vorurteil mit den fatalsten Folgen: Antisemitismus, Judenverfolgung, Glaubenskriege. Ben Becker erhebt seine Stimme für einen, der auserwählt war, den Anti-Christen zu spielen, um Jesus zum Messias zu machen. „Judas ist nichts ohne Jesus … Aber Jesus ist auch nichts ohne Judas“, so die radikale Erkenntnis von Walter Jens, der in seinem Judas-Monolog die moralischen Gewissheiten jahrtausenderlanger Frömmigkeit erschüttert. Eine gigantische Aufgabe für einen Schauspieler: Hier steht einer auf gegen alle in einem verzweifelten Kampf um späte Gerechtigkeit. „Ich, Judas“ ist das existentielle Plädoyer für einen Verdammten, die Korrektur des größten Fehlurteils der Glaubensgeschichte und der Widerruf eines Irrtums, der die Welt gespalten hat.
Ben Becker sucht mit seiner Interpretation des Judas nicht nur den Widerstand gegenüber Feindbildern, Vorverurteilungen und falschen Gewissheiten. Er spielt Judas genau dort, wo die Fragen des Glaubens und Zweifels, der Erlösung und Verdammnis ihren Ort haben, in Gottes Haus. Die Musik und sakrale Wucht der Orgel, gespielt von Domorganist Andreas Sieling, lassen Ben Beckers Judas-Verteidigung vollends zum Ereignis werden.
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Sa, 09.12.2023 20:00 Uhr |
GUILDO HORN & Die Orthopädischen Strümpfe - Weihnachten mit Guildo - Die Jubiläumstour! |
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GUILDO HORN & Die Orthopädischen Strümpfe - Weihnachten mit Guildo - Die Jubiläumstour!
Es muss so gewesen sein, er muss tatsächlich im Stall an der Krippe gestanden haben.
So wie Guildo Horn einem Weihnachten erklärt, kann es nur so sein, dass er mit dem Jesuskind auf du ist, weil er - der König des hingebungsvollen Singens - mit den drei anderen Königen zum Stall gelaufen kam und — alle bestrumpft, versteht sich — angeklopft hat und eingetreten ist … und dann?
Sind die beiden, das Kind in der Krippe und der König des Klamauks, die dicksten Freunde geworden, es muss so gewesen sein, Weihnachten mit Guildo lässt sich nicht anders vorstellen als: Kommt herbei, öffnet eure Herzen und freuet euch!
Was möglich wird dank orthopädischer Strümpfe, die Band heißt so, weil sie es möglich macht, herbei zu laufen: "orthos" und "paideia" heißt so viel wie "richtige Kindererziehung". Sie beginnt da, wo die Krippe steht, Guildo hat das alles ja mal studiert.
Seitdem werden wir alle einmal im Jahr wie die Kinder und nehmen von allem zu viel: zu viel Zucker, zu viel Farbe, zu viel Kostüm. Und fangen an, mit dem Singen zu beginnen: zu viel falsch, zu viel laut, alles richtig. Und dann, zwischen Zuckerguss und echtem Schweiß, plötzlich dieser stille Moment, eine Wahrheit tut sich auf, sie flüstert einem zu: dass es stimmt, dass es tatsächlich alles stimmt. Das Leben, die Liebe und die weit geöffneten Arme. Sowas hat nur, wer es geschenkt bekommen hat.
Guildo hat, Guildo schenkt.
www.christuskirche-bochum.de
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Sa, 16.12.2023 20:00 Uhr |
RAY WILSON & Band - Genesis Classic & more |
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RAY WILSON & Band - Genesis Classic & more
Diese Stimme: unverwechselbar. Ihr erster Hit: ein Stern am Himmel des Pop, „Inside“ mit seiner ersten Band STILTSKIN. Der Song läuft bis heute auf allen Radiowellen, die viel von sich und ihren Hörern halten. Dann der Anruf: Ob er Phil Collins nachfolgen und Frontman werden wolle? Bei Genesis?
Ray Wilson wollte, als Frontman von GENESIS hat der Mann aus dem schottischen Städtchen Dumfries Stadien weltweit besungen und Heerscharen beglückt. Glücklich aber wird er selber dann, wenn er sein Publikum dicht bei sich hat und nicht einen Kilometer weit entfernt: Der Mann mit der Stimme, die in Leidenschaft badet, singt am liebsten in der Nahdistanz.
Bei uns gehört diese Stimme inzwischen zum Kirchenjahr. Ray mag die Christuskirche und die Christuskirche ihn: Wenn er singt, ist Advent, die Zeit, sich über sich selber zu erkunden, und da ist es dann so gut wie jeder seiner Songs, der einen zurückführt ins eigene Leben, ins Lebensgefühl von einst. Damals, als „Mama“ heraus kam oder, weiter zurück, “Carpet Crawlers” oder, ein Jahrhundertsong, „Solsbury Hill“ oder „No Son of Mine“, einer dieser Genesis-Songs mit erstaunlicher Substanz oder – und dieser Song, sagte Wilson einmal, habe entgegen allem Anschein gar nichts mit dem Brexit zu tun – „Land of Confusion“ …
Es ist so: Wer solche Songs hat und singen kann wie keiner, der feiert das Leben. “Allerdings sind es gerade seine eigenen Stücke, die im Laufe des Abends am nachhaltigsten wirken”, schrieb Timo Lechner kürzlich: “Nachdenkliche Songs mit Tiefgang wie ‘The Actor, in dem ein Schauspieler sich bewusst wird, dass seine großen Zeiten hinter ihm liegen. Oder ‘Alone’, das von der Jugend in der Grafschaft Dumfriesshire handelt, in die sich Wilson ebenso gerne zurück träumt wie Bruder Steven, der mit ihm auf der Bühne steht.”
Zurückträumen ins eigene Leben … Im letzten Jahr war der Abend mit Ray Wilson und seiner famosen Band zügig ausverkauft. Also ranhalten, es wird eng werden mit den Tickets!
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