Drei Autor*innen. Drei Lesungen. Ein Gespräch.
Dirk Bernemann („Asoziales Wohnen“), Johanna Maxl („Unser großes Album elektrischer Tage“) und Julia von Lucadou („Die Hochhausspringerin) zeichnen in ihren aktuellen Romanen ein eher düsteres Bild der Zukunft in den Städten. Drei Lesungen und Autorengespräche über die ästhetische Kraft der literarischen Schwarzmalerei.
Welche literarische Kraft liegt in der Auseinandersetzung mit den hässlichen Seiten des Menschseins, wie beispielsweise Vereinzelung, kaputten menschlichen Beziehungen, Armut, Erfolgsdruck und Konsumzwang?
Dirk Bernemann seziert in seinem Roman „Asoziales Wohnen“ mit akribischem Blick für Details die Abgründe der Bewohner*innen eines Beton-Wohnblocks. Johanna Maxl poetisiert die Geschichte einer scheinbar verschwundenen Mutter, deren (Ab-)Wesenhaftigkeit von ihren Kindern in einem irren Wortstrudel umkreist wird. Julia von Lucadou zeichnet in „Die Hochausspringerin“ das Porträt einer gläsernen Gesellschaft zwischen Adrenalin- und Effizienzrausch.
Was fasziniert Gegenwartsautor*innen an totalitären Gesellschaftsmechanismen, in denen Kontrolle, Effizienzdruck und der Zwang zur Selbstoptimierung das Zusammenleben diktieren? Welche Deformationen erleidet der/die Stadtbewohner*in durch die ihn/sie umgebende Architektur? Sind die eigenen vier Wände eher ein schützendes Refugium oder ein isolierendes Gefängnis?
Diese und weitere Fragen schlummern in den drei Büchern der eingeladenen Autor*innen.
In Einzel-Lesungen werden sie einen Einblick in ihre Texte geben, um im Anschluss gemeinsam ins Gespräch über ihre Arbeit, ihre Schreibvektoren, -motivationen und -verhinderungen zu kommen.
Mit: Dirk Bernemann, Johanna Maxl, Julia von Lucadou
Moderation: Patrick Wengenroth
Dauer: ca. 2 Stunden 30 Minuten