„Skandal im Spreebezirk“ heißt das neue Programm der „Distel“. Damit will die Truppe die Kabarett-Ästhetik der 1920er-Jahre neu beleben und erweist auch eine Hommage an seine Wurzeln in der Hauptstadt. Damals benutzte die Kleinkunst die Form der Collage und verband Themen und Bilder, die auf den ersten Blick nicht zusammenpassten, zu einem stimmigen Gesamtbild, das zugleich Reibungsfläche schuf. Mit ihrem Programm „Skandal im Spreebezirk“ interpretiert die „Distel“ die alte Form brandneu: Das Ensemble trifft sich auf der Bühne – man redet, streitet, singt, zitiert, greift an, weicht aus. Manchmal flackert eine Thematik auch nur auf, manchmal ist es eher eine Assoziation, die etwas über unsere Gesellschaft erzählt: Wohnungsnot, MeToo, German Angst, Bargeld-Aus bis hin zum politisch korrekten Kinderfasching – Lach- und Machtgeschichten zur Lage der Nation, pointiert erzählt und musikalisch bunt untermalt.